Offizielle Kammer-Nachrichten der Ingenieurkammer Hessen Ausgabe 05 | 2025 Bauordnungsrecht“. Darin gab er unter anderem einen Ausblick auf die Novel- lierung der Hessischen Bauordnung, die für den kommenden Winter erwar- tet wird. In seinem Vortrag legte er den Fokus auf die geplanten Änderungen, die den Brandschutz betreffen. Diese geplanten Änderungen orientieren sich an den Vorschlägen des Baupakets I. So thematisierte er unter anderem die Umnutzung von Bestandsgebäuden sowie Dachaufstockungen und -aus- bauten mit Gebäudeklasse-Wechsel. Dipl.-Ing. Süreyya Bumin vom Regie- rungspräsidium Darmstadt referierte zum Thema „Zustimmung im Einzelfall nach § 23 HBO und vorhabenbezoge- ne Bauartgenehmigung nach § 17 HBO für Bauprodukte und Bauarten, die den Brandschutz und die technische Ge- bäudeausrüstung betreffen“. Sie ging unter anderem der Frage nach: ‚Wann ist eine Zustimmung im Einzelfall, be- ziehungsweise eine vorhabenbezoge- ne Bauartgenehmigung, erforderlich?‘. In ihrem Vortrag erläuterte sie, in wel- cher Leistungsphase diese sinnvoller- weise durchgeführt werden sollten. Zur Veranschaulichung präsentierte sie passende Fallbeispiele. Brandschutz im Bestand und dynamische Fluchtweglenkung Alexander Wohmann, M.Eng., Prüf- sachverständiger für Brandschutz, diskutierte und beleuchtete, ob dyna- mische Fluchtweglenkung – bislang vorwiegend in Flughäfen und Großpro- jekten eingesetzt – auch in kleineren Bauten sinnvoll sein kann. Er stellte mehrere Projekte vor, die mit Hilfe ein- facher Software modelliert wurden, und Rund 200 Teilnehmer waren der Einladung zum diesjährigen Fachplanertag Brandschutz gefolgt. 2 Das Team der Geschäftsstelle vor Ort (v.l.n.r.): Clemens Bernd, B.A. (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Chantal Stamm, M.BP. (Geschäftsführerin IngAH), Nadine Ries (Verwaltung), Dipl.-Ing. (FH) Peter Star- finger (Geschäftsführer IngKH), Valeria Janke Dorn, M.BP. (Ingenieurwesen), Edina Buljevic (Sekreta- riat) und Laura Homberger, MLitt (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit). Fotos: IngKH erläuterte Vor- und Nachteile sowie die Kompensation nicht erfüllter bauord- nungsrechtlicher Anforderungen. LMR a.D. Jens Meißner erläuterte in seinem Vortrag „Brandschutz im Be- stand“ die Abwägung zwischen dem Erhalt von Bestandschutz und der An- passung an moderne Vorgaben. Er zeigte, welche Ermessensspielräume Bauaufsichtsbehörden haben und wie wirtschaftliche und sicherheitstechni- sche Aspekte sorgfältig abgewogen werden. Im Anschluss vertiefte Alexan- der Wohmann in seinem zweiten Vor- trag die systematische Bewertung von Abweichungen und Erleichterungen: Mittels einer übersichtlichen Matrix zu Schutzzielen und Ersatzmaßnahmen demonstrierte er, wie Abweichungen konstruktiv begründet und dokumen- tiert werden. Batteriespeicher und Sicherheitsbeleuchtung Jamie Cachola, Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz bei der Stadt Frankfurt am Main, thematisierte Batteriespeichersysteme. Er erläuterte häufige Brandursachen bei Li-IO-Bat- terien und zeigte eindrucksvolle Videos von Brandversuchen. Anschließend stellte er bewährte Löschmethoden vor und erläuterte die bauordnungsrecht- lichen Anforderungen für den Einbau solcher Systeme. Dipl.-Ing. (FH) Uwe Weber, Prüf- sachverständiger (PrüfVBau) für si- cherheitstechnische Anlagen und Einrichtungen, ging in seinem Vor- trag „Hinweise bei der Erstellung von Brandschutzkonzepten und Nach- weisen im Hinblick auf Sicherheits- beleuchtung“ auf praxisnahe Aspekte der Fluchtwegkennzeichnung und Si- cherheitsbeleuchtung ein. Er erläuter- te unter anderem, in welchen Fällen zusätzlich zur hochmontierten Kenn- zeichnung eine Sicherheitsbeleuch- tung erforderlich ist – und veranschau- lichte dies anhand konkreter Beispiele aus Bürogebäuden, Werkhallen und Versammlungsstätten. Fachplanertag erstmals mit medialer Aufbereitung Begleitend präsentierten Fachaus- steller im Foyer der Stadthalle neue Produkte und Dienstleistungen. Erst- mals wurde der Fachplanertag und die Fachausstellung multimedial begleitet, sodass Interessierte auch im Nach- gang einen umfassenden Einblick ge- winnen können. Die Videos sind ab so- fort unter https://www.youtube.com/@ IngenieurakademieHessen abrufbar. Zum Video (auf youtube.com/IngAH)