Barrierefreiheit im Fokus: Erfolgreicher 8. Fachplanertag der Ingenieurkammer Hessen Am 14. November 2024 fand der 8. Fachplanertag „Barrierefreies Planen und Bauen“ der Ingenieurkammer Hessen (IngKH) als digitale Fortbil- dungsveranstaltung statt. Zahlreiche Fachleute aus Architektur und Bauwe- sen kamen zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen und Ent- wicklungen im barrierefreien Planen und Bauen auszutauschen. Die Begrüßung übernahmen Chantal Stamm, Geschäftsführerin der Inge- nieur-Akademie Hessen GmbH, und Dipl.-Ing. Maynhard Schwarz, Vorsit- zender der Fachgruppe Barrierefreies Planen und Bauen. Dipl.-Ing. Maynhard Schwarz begrüßte als Fach- gruppenvorsitzender die Teilnehmer und hielt einen Vortrag zu dem Thema „Barrierefreie Maß- nahmen für die Zukunft im Baurecht“. Auch Geschäftsführerin der IngAH Chantal Stamm, M.BP. hieß die digital zugeschalteten Teil- nehmer willkommen. Dipl.-Ing. (FH) Peter Starfinger (Geschäftsführer der IngKH, 2. v. l.) und Chantal Stamm, M.BP. (Ge- schäftsführerin der IngAH, r.), begrüßten vor Ort die Referenten Brigitte Schneider vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (l.) sowie Dipl.-Ing. Maynhard Schwarz (Inge- nieurbüro Brandschutz + Barrierefreiheit, Vorsitzender der Fachgruppe Barrierefreies Planen und Bauen der IngKH, 3. v. l.). Clemens Beraus, Referent des Beauf- tragten der Hessischen Landesregie- rung für Menschen mit Behinderungen, richtete in seinem Grußwort den Fokus auf den zunehmenden Bedarf an bar- rierefreien Wohnungen. Er betonte, dass allein in Hessen 77.000 solcher Wohnungen fehlen und R-Wohnungen, die für Rollstuhlnutzer geeignet sind, besonders benötigt werden. Er warn- te, dass Kostendruck und vereinfachte baurechtliche Vorgaben die Umset- zung der Barrierefreiheit erschweren könnten. Darüber hinaus hob er her- vor, dass barrierefreies Wohnen und Leben ein stetiger Prozess ist und es von zentraler Bedeutung sei, hierbei immer beharrlich am Thema zu blei- ben. Barrierefreiheit als gesellschaftliche und rechtliche Aufgabe Dipl.-Ing. Maynhard Schwarz eröffne- te die Vorträge mit einer Analyse zur zukünftigen Entwicklung der baurecht- lichen Anforderungen. Er stellte klar, dass pflegegerechte und barrierefreie Grundsätze für Neubauten eine lang- fristige Entlastung für die Gesellschaft bieten können. Diese Maßnahmen seien nicht nur nachhaltiger, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll, da die Kosten für spätere Umbauten oft höher ausfielen. Schwarz erläuterte außer- dem, dass die Hessische Bauordnung Mindeststandards für Barrierefreiheit vorgibt, wie etwa Türbreiten und Be- wegungsflächen, die eine flexible und nachhaltige Nutzung ermöglichen. Er betonte, dass Gebäude durch voraus- schauende Planung leichter an indivi- duelle Bedürfnisse angepasst werden können, wodurch spätere teure Um- bauten vermieden werden. Bedarf und Kosten im Überblick Dipl.-Ing. Tanja Buß thematisierte in ihrem Vortrag den großen Bedarf an barrierefreiem Wohnraum. Laut Studien sind nur 1,5 % der deutschen Woh- nungen „barrierereduziert“. Gleichzei- tig prognostizieren Analysen, dass bis 2035 eine Versorgungslücke von rund zwei Millionen Wohnungen entsteht. Buß präsentierte zudem Erkenntnisse über die Mehrkosten für barrierefrei- 3