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Ausgabe Januar/Februar 2025 Offizielle Kammer-Nachrichten der Ingenieurkammer Hessen Standards sichern: Fort- und Weiterbildung für Ingenieure Die Anforderungen an Ingenieure wachsen stetig – technologische In- novationen, gesellschaftliche Ver- änderungen und neue gesetzliche Vorgaben stellen Fachkräfte vor im- mer neue Herausforderungen. Um diesen gerecht zu werden, ist kon- tinuierliche Fort- und Weiterbildung unverzichtbar. Ingenieure tragen die gesellschaftliche Verantwortung, ihre Kenntnisse regelmäßig zu aktualisie- ren und zu erweitern, um ihre Arbeit auf Basis des neuesten Wissensstan- des ausführen zu können. Fortbildungsrichtlinie der Ingenieurkammer Hessen (IngKH) Der Fortbildungsverpflichtung der Ingenieurkammer Hessen unterlie- gen Bauvorlageberechtigte, Nach- weisberechtigte nach der NBVO, Beratende Ingenieure, Stadtplaner sowie freiwillige selbstständige Mit- glieder der Kammer. So sind nach der Fortbildungsrichtlinie der IngKH Nachweisberechtigte innerhalb eines fünfjährigen Fortbildungszeitraums aufgefordert 20 Unterrichtseinheiten pro Fachliste nachzuweisen. Bei der Bauvorlageberechtigung sind die In- genieure angewiesen 32 Unterrichts- einheiten in einem Fortbildungszy- klus von zwei Jahren einzureichen. Für Beratende Ingenieure, freiwillige selbstständige Mitglieder und Stadt- planer (IngKH) gilt ein Fortbildungs- zyklus von einem Jahr mit jeweils 8 Unterrichtseinheiten. Zur Fortbildungsrichtlinie Fort- und Weiterbildung zur Qualitätssicherung in der dynamischen Ingenieurbranche Die Ingenieurbranche ist dynamisch. Fortschritte in Bereichen wie Energie- effizienz durch den Einsatz Erneuer- barer Energien, Building Information Modeling (BIM), Nachhaltigem Bauen und Barrierefreiem Planen, Bauen und Wohnen verändern die Anforde- rungen an Fachkräfte kontinuierlich. Ingenieure müssen nicht nur ihr tech- nisches Wissen ausbauen, sondern auch die neuesten Entwicklungen und Best Practices in ihre Arbeit in- tegrieren. Weiterbildung dient nicht nur der persönlichen und fachlichen Ent- wicklung, sondern sichert auch den hohen Berufsstandard der Ingenieur- branche. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen gewährleisten, dass Ingenieure mit den neuesten Techno- logien und Methoden vertraut blei- ben, was einen wesentlichen Faktor für die Qualität und Sicherheit ihrer Projekte ausmacht. m o c . e b o d a . k c o i t s - e r u t c p - e e g a m l : o t o F Inhalt/Seite Fort- und Weiterbildungsverpflichtung 1 Forderungen der planenden Berufe 3 Nominierung Deutscher Brückenbaupreis 2025 Im Austausch mit der IHK AHO Herbsttagung 2024 Terminkalender 4 5 6 6 Abschluss Fachplaner Brandschutz 7 Zahlen – Daten – Fakten Neues aus den Fachgruppen Neuer Mitarbeiter Folgekostenabrechnung 7 9 10 11 Bekanntmachung über die Ungültigkeitserklärung von Urkunden und Anerkennungsbescheiden sowie Verlängerungen 12 IngAH Seminare Impressum 13 14 1
Offizielle Kammer-Nachrichten der Ingenieurkammer Hessen Ausgabe 01-02 | 2025 Unsere Erfahrungen aus der Zu- ständigkeit in der GEG-Kontrollstelle zeigen deutlich, dass Fortbildungs- maßnahmen in den Fachgebieten Bauphysik und Anlagentechnik beson- ders anspruchsvoll sind – vor allem im Hinblick auf die gestiegenen Anforde- rungen zur Transformation und dem damit verbundenen Zusammenwirken mit Energieeffizienz durch den Ein- satz Erneuerbarer Energien. Fortbildungsstätte IngAH – Aktuelle Themen für Ingenieure Die Themenvielfalt in der Ingenieur- branche spiegelt sich auch in den Weiterbildungsmöglichkeiten wider. Nachhaltiges Planen und Bauen, die Sanierung von Bestandsgebäuden und die Schaffung barrierefreier Ge- bäude sind nur einige Beispiele der relevanten Bereiche. Ingenieure können ihre Fortbildung auf verschiedene Weise gestal- ten. Die Ingenieur-Akademie Hes- sen GmbH, Tochtergesellschaft der IngKH, bietet regelmäßig Seminare, Workshops und Lehrgänge an, die speziell auf die Bedürfnisse der Bran- che zugeschnitten sind. Ergänzend dazu gibt es flexible E-Learning-An- gebote, Kongresse und Tagungen, die nicht nur Wissen vermitteln, son- dern auch Möglichkeiten zum Aus- tausch und zur Vernetzung bieten. Anerkannter Experte werden Eine der vielen Möglichkeiten zur Spezialisierung bietet die Fortbildung zum Qualifizierten Vergabeberater. Diese zielt darauf ab, Auftraggeber bei der Vergabe von Planungsleis- tungen zu unterstützen. Die Bundes- ingenieurkammer und die jeweiligen Landesingenieurkammern führen eine Liste qualifizierter Vergabebe- rater, um die Suche nach geeigneten Fachleuten zu erleichtern. Die Teil- nahme an einem Lehrgang, der 18 Zeitstunden umfasst und mit einer Prüfung abschließt, ist unter ande- rem Voraussetzung für die Eintra- gung in diese Liste. 2 Die Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes ist ein bundesweites Verzeichnis von Fach- kräften, die nachweislich für energie- effizientes und nachhaltiges Bauen und Sanieren qualifiziert sind. Für die Aufnahme müssen die Expertinnen und Experten belegen, dass sie die festgelegten Qualifikationsanforde- rungen in diesen Bereichen erfüllen. Fortbildungen im Bereich Energieef- fizienz oder Nachhaltigkeit, wie zum Beispiel zum DGNB-Auditor, BNB- Koordinator oder Energieeffizienz- Experten, sind ebenfalls lohnens- wert. Sie ermöglichen Ingenieuren unter anderem die Eintragung als Nachhaltigkeitskoordinatoren in das Bundesnachhaltigkeitsregister der Bundesingenieurkammer und der Bundesarchitektenkammer. Bei allen Fragen zum Thema Fort- und Weiterbildung steht Ihnen die Geschäftsstelle der Ingenieurkammer Hessen gerne unter 0611/97457-0 und info@ingkh.de zur Verfügung. Unsere Kontaktperson bei der Ingenieurkammer Hessen: Keisha Gardner Anerkennung von Seminaren, Fortbildung NWB und BVB, Nachweisberechtigte nach Kooperation und Gleichwertigkeit Tel.: 0611 97457-22 Mail: gardner@ingkh.de Neben unserer Verpflichtung zur Einhaltung der Fortbildungsrichtlinie prüfen wir im regelmäßig, ob die Voraussetzungen zur Listenführung weiterhin erfüllt sind. Bei Nichteinhaltung sind wir verpflichtet die ent- sprechenden Berechtigungen zu entziehen. Alle Fristen auf einen Blick: Fachbereich Fortbildungszyklus (Fristanfang/Fristende) Unterrichtseinheiten Erforderliche Nachweisberechtigte Ingenieure (NBVO) je Fachliste Bauvorlageberechtigte Ingenieure 1.1.2025 bis 31.12.2026 1.1.2025 bis 31.12.2026 Beratende Ingenieure 1.1.2025 bis 31.12.2025 Qualifizierte Vergabeberatende 1.1.2025 bis 31.12.2025 Stadtplaner IngKH 1.1.2025 bis 31.12.2025 Selbstständige, freiwillige Mitglieder 1.1.2025 bis 31.12.2025 8 32 8 2 8 8
Bezahlbarer Wohnraum, Zukunftsfähigkeit und faire Vergabe: Forderungen der planenden Berufe zur Bundestagswahl 2025 Im Vorfeld der kommenden Bun- destagswahl fand am 9. Januar 2025 ein Treffen von Bundesbau- ministerin Klara Geywitz, Sören Bartol, Parlamentarischer Staats- sekretär BMWSB, und Dr. Rolf Bö- singer, Staatssekretär BMWSB, mit Dr. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer (BIngK), und Dr. Tillmann Prinz, Bundesarchi- tektenkammer (stellvertretend für die BAK-Präsidentin Andrea Gebhard), statt. Ziel des Treffens war eine Vertie- fung der Forderungen, welche im Dezember vergangen Jahres von BIngK und BAK gemeinsam mit 16 Verbänden der planenden Berufe formuliert wurden. Die „Forderungen zur Bundestagswahl 2025“ wurden in 13 Punkten zu aktuellen Kernfra- gen gebündelt und an Vertreter des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) übergeben. Im Mittelpunkt stehen die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Umsetzung von integrierten Stadt- entwicklungskonzepten, Ausbau und Sanierung von Infrastrukturen, die Finanzierung von Klimaanpas- sungsstrategien, eine faire und mit- telstandsfreundliche Vergabe, die Überarbeitung des Architekten- und Ingenieurvertragsrechts und die No- vellierung der HOAI. Zum ausführlichen Forderungskatalog Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär BMWSB (l.), Dr. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieur- kammer (2. v. l.), Bundesbauministerin Klara Geywitz (M.), Dr. Tillmann Prinz, Bundesarchitektenkammer (2. v. r.) und Sören Bartol, Parlamentarischer Staatssekretär BMWSB (r.) bei der Übergabe der Liste der Forderungen der planenden Berufe. Foto: Bundesingenieurkammer Die planenden Berufe fordern von den demokratischen Parteien: 1. Bundesbauministerium erhalten und Querschnittskompetenzen stärken 2. Gesellschaftlichen Zusammenhalt durch bezahlbaren Wohnraum und integrierte Stadtentwicklungskonzepte begünstigen 3. Ausbau- und Sanierungsstau bei öffentlichen und technischen Infrastrukturen beheben 4. Klimaanpassung für Städte, Gemeinden und Landschaft fördern 5. Baugesetzbuch zukunftsfest gestalten und gemeinwohlorientierte Bodenpolitik stärken 6. Lebenszyklusbetrachtung integrieren und Emissionen ganzheitlich verringern 7. Materialien wiederverwenden und Kreislaufwirtschaft fördern 8. Qualität der gestalteten Umwelt durch qualifizierte Planende gewährleisten 9. Vergabe öffentlicher Aufträge qualitätsorientiert und mittelstands- freundlich gestalten 10. Architekten- und Ingenieur- vertragsrecht evaluieren und überarbeiten 11. Novellierungsprozess der HOAI abschließen und Evaluierung einleiten 12. Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) sicher und zukunftsfähig gestalten 13. Export von Planungsleistungen fördern 3
Offizielle Kammer-Nachrichten der Ingenieurkammer Hessen Ausgabe 01-02 | 2025 Die planenden Berufe sprechen sich für ein starkes Bauministerium aus. Die Herausforderungen, die bei be- zahlbarem Wohnraum, Klimaanpas- sung und Bauwende auf Staat und Ge- sellschaft zukommen, verlangen nach einem eigenständigen Ministerium, das zwingend mit den notwendigen Kompetenzen und ausreichend finan- ziellen Mitteln ausgestattet werden muss. Eine Bündelung von Bauen und Sanieren in einem Bundesministerium muss das Ziel sein. Der Planungs- und Bausektor leis- tet in Deutschland einen erheblichen Beitrag zur ökonomischen Stabilität des gesamten Landes, denn die Wert- schöpfung findet zum allergrößten Teil im eigenen Land statt. Die planenden, freien Berufe tragen eine besondere Verantwortung für den gesellschaftli- chen Zusammenhalt und das Gemein- wohl. Sie sorgen dafür, dass die ge- baute Umwelt dem gesellschaftlichen Wandel gerecht werden kann und Bau- kultur erhalten bleibt. Zwei hessische Projekte für den Deutschen Brückenbaupreis 2025 nominiert Die Schiersteiner Brücke zwischen Wiesbaden und Mainz ist eines der Finalisten-Projekte des Foto: ©Frank Heinen deutschen Brückenbaupreises 2025. Die Nominierten für den Brücken- baupreis 2025 stehen fest. Unter den sechs Finalisten befinden sich auch zwei hessische Projekte – die Brü- ckenfamilie „Ederbrücken“ in Fran- kenberg (Eder) und die Schiersteiner Rheinbrücke zwischen Wiesbaden und Mainz. Am 23. Januar hat sich die Jury in Berlin von den ausgewählten Brücken überzeugt und ihre Finalisten fest- gelegt. Der Deutsche Brückenbau- preis wird alle zwei Jahre in den zwei Kategorien Fuß- und Radwegbrü- cken sowie Straßen- und Eisenbahn- brücken verliehen. Zusätzlich ist ein Sonderpreis Nachhaltigkeit ausgelobt. Gesucht werden Deutschlands bes- te Brücken-Neubauten, kreative In- standsetzungen und Ertüchtigungen. Ebenso geht es um innovative Ideen für mehr Nachhaltigkeit bei Brücken- bauwerken. Die Brückenfamilie „Ederbrücken“ ist in der Kategorie Fuß- und Radweg- brücken nominiert. Das Projekt um- fasst moderne Brücken, die sich in das neue Radverkehrskonzept von Frankenberg (Eder) einfügen. Die Ingenieure entwickelten eine elegan- te und nachhaltige Lösung für eine Blockträgerbrücke aus Holz, die sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Besonders bemerkenswert: die inno- vative Konstruktion, die ästhetisch wie funktional überzeugt und neue Im- pulse im Brückenbau mit Holz setzt. Außerdem sind in dieser Kategorie 4 Für Ende Januar 2025 ist eine öffent- liche, digitale Podiumsdiskussion mit den baupolitischen Sprecherinnen und Sprechern geplant. noch der Bastionskronenpfad in Erfurt und die neue Regenbrücke in Roding nominiert. Bei den Nominierten der Kategorie Straßen- und Eisenbrücken wird Hes- sen von der Rheinbrücke Schierstein vertreten. Die Brücke verbindet Wies- baden und Mainz im Verlauf der A643 und fungiert als wichtige Verkehrs- ader in der Region. Mit ihrer klaren und reichen Formensprache, die intui- tiv dem Kraftfluss folgt, begegnet sie der anspruchsvollen Flusslandschaft. Die Stahlhohlkörper des Ersatzneu- baus stehen im Kontrast zur filigranen Gestaltung des seitlich angehäng- ten Fuß- und Radwegs, mit dem die Rheinufer besser erschlossen wer- den. Hier kommen Ästhetik und mi- nimale Umweltbeeinträchtigungen in der Bauphase gekonnt zusammen. Weitere Nominierungen erhielten die Oderbrücke in Küstrin und die Elisa- bethenbrücke in Halle an der Saale. Am 19. März 2025 wird der Deutsche Brückenbaupreis bereits zum zehnten Mal vergeben. Die auslobenden Or- ganisationen, die Bundesingenieur- kammer (BIngK) und der Verband Be- ratender Ingenieure (VBI), würdigen damit die herausragenden Leistungen der Ingenieurinnen und Ingenieure im Brückenbau.
Stärkung der Zusammenarbeit zwischen der Ingenieurkammer Hessen und der IHK Limburg Am 27. November 2024 empfingen Präsident Dipl.-Ing. Ingolf Kluge und Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Peter Starfinger von der Ingenieurkammer Hessen die Präsidentin der IHK Lim- burg, Julia Häuser, sowie deren Haupt- geschäftsführerin, Monika Sommer, zu einem konstruktiven Austausch in den Räumlichkeiten der Ingenieurkammer. Das Treffen diente der Vertiefung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit und bot Gelegenheit, über gemeinsa- me Themen und zukünftige Aufgaben zu sprechen. Beide Institutionen freu- en sich auf eine weiterhin enge und erfolgreiche Kooperation. Ein Wiedersehen folgte bereits am 4. Dezember 2024 beim Jahresempfang der IHK Limburg. Dieser bot nicht nur eine hervorragende Plattform für den fachlichen Austausch, sondern auch ein hochkarätiges Programm. Der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein bereicherte die Veranstaltung mit einem wertvollen Beitrag, und die musikalische Begleitung durch die Piano Pearls verlieh dem Abend eine besondere Note. Die Ingenieurkam- mer Hessen dankt der IHK Limburg, Präsidentin Julia Häuser und Hauptge- schäftsführerin Monika Sommer herz- lich für die Einladung und den gelun- genen Abend. Präsident Dipl.-Ing. Ingolf Kluge (r.) und Ge- schäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Peter Starfinger (l.) begrüßten die Präsidentin der IHK Limburg Julia Häuser (3. v. l.) und Hauptgeschäftsführe- rin Monika Sommer (2. v. l.) in der Geschäfts- stelle der IngKH. Geschäftsführer IngKH Dipl.-Ing. (FH) Peter Starfinger (l.), Vizepräsident Dipl.-Ing. Jürgen Wittig, ÖbVI (3. V. l. ) und Geschäftsführerin IngAH Chantal Stamm, M.BP. (r.), im Austausch mit Präsidentin Julia Häuser (2. V. l.) beim Fotos: IngKH Jahresempfang der IHK Limburg. Jahresempfang der IHK Frankfurt: Austausch und interessante Beiträge Am 23. Januar 2025 waren Vizepräsi- dent Dipl.-Ing. Jürgen Wittig, ÖbVI, und Chantal Stamm, M.BP., Geschäftsfüh- rerin der IngAH, beim Jahresempfang der IHK Frankfurt am Main zu Gast. Die Veranstaltung wurde durch Gruß- worte von Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt, Boris Rhein, MdL und Hessischer Ministerpräsident, sowie Mike Josef, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, bereichert. Neben spannenden Beiträgen bot der Empfang zahlreiche Gelegenheiten für eine Vielzahl interessanter Gespräche. Vizepräsident Dipl.-Ing. Jürgen Wittig, ÖbVI (r.), und Geschäfts- führerin der IngAH Chantal Stamm, M.BP. (M.) mit Dipl.-Ing. Jochen Ludewig (l.), Vorsitzen- der des Kuratoriums Hessischer Ingenieurvereinigungen. Foto: IngKH 5
Offizielle Kammer-Nachrichten der Ingenieurkammer Hessen Ausgabe 01-02 | 2025 AHO-Herbsttagung 2024: Bundestagswahl verzögert HOAI-Reform Die AHO-Herbsttagung am 5. Dezem- ber 2024 in Berlin thematisierte die Verzögerung der HOAI-Novellierung durch die vorgezogene Bundestags- wahl im Februar 2025. Für die Inge- nieurkammer Hessen nahm Vizepräsi- dent Dipl.-Ing. Jürgen Wittig, ÖbVI an der Tagung teil. nungsbüros seien durch Kostensteige- rungen belastet. AHO, Bundesarchi- tekten- und Bundesingenieurkammer setzen sich für eine rasche Umsetzung der Reform in der kommenden Legis- laturperiode ein. Zudem sei eine wis- senschaftliche Untersuchung zur Pla- nungsstruktur und -kosten erforderlich. Dr. Elga Bartsch (BMWK) berichtete über den Stand der Reform und be- tonte, dass die Gutachten von BMWSB und BMWK eine fundierte Grundlage für die neue Regierung bieten. Ein ge- ordnetes Novellierungsverfahren sei jedoch vor der Wahl nicht mehr mög- lich. AHO-Vorstand Dipl.-Ing. Klaus-Dieter Abraham mahnte eine zügige Anpas- sung der Honorartafeln an, die seit 2013 unverändert sind. Besonders Pla- Prof. Dr.-Ing. Christian Stoy stellte das Sachverständigengutachten zur Hono- raranpassung vor. Die neuen Empfeh- lungen sehen deutliche Erhöhungen vor, insbesondere aufgrund gestiege- ner Anforderungen und Kosten in der Planung. Ein Modell zur „Dynamisie- rung“ der Honorartafeln für Flächen- planungen wurde ebenfalls entwickelt. Prof. Dr. jur. Andreas Jurgeleit, Rich- ter am Bundesgerichtshof, hielt einen Vortrag zum Gebäudetyp-E-Gesetz. Er kritisierte den Gesetzentwurf des Bundesjustizministeriums als unaus- gereift und warnte vor tiefgreifenden Änderungen im Bauvertragsrecht. Die anschließende Diskussion zeigte Unsi- cherheiten im Umgang mit neuen Bau- weisen und vertraglichen Regelungen. Abschließend präsentierte die Jah- resumfrage 2023 zur wirtschaftlichen Lage der Ingenieur- und Architekturbü- ros überwiegend positive Ergebnisse, trotz gestiegener Gehälter und Fach- kräftemangel. Weitere Informationen auf der Homepage der AHO TERMINKALENDER Die IngKH ist darum bemüht, dass hier angekündigte Termine auch eingehalten werden. Trotzdem können sich kurzfristig Änderungen ergeben. Bitte beachten Sie hierfür den aktuellen Terminkalender auf unserer Website. Zum Terminkalender Fachgruppensitzungen Honorierung, Vergabe und Marketing Donnerstag, 13. März 2025, 16:00 Uhr, Wiesbaden Energieeffizienz Donnerstag, 20. März 2025, 15:00 Uhr, via Zoom-Meeting Baulicher Brandschutz Mittwoch, 9. April 2025, 16:00 Uhr, hybrid Veranstaltungen 22. Fachplanertag Brandschutz IngKH Freitag, 16. Mai 2025, 9:00 Uhr, Friedberg 42. Mitliederversammlung IngKH Freitag, 7. November 2025, Wiesbaden 6
Abschluss der Fachplaner-Ausbildung: 18 neue Brandschutz-Experten in Hessen Mit der bestandenen Abschlussprü- fung am 20. Dezember 2024 haben 18 Absolventinnen und Absolventen ihre Weiterbildung zum Fachplaner Brandschutz erfolgreich beendet. Die Ingenieur-Akademie Hessen organi- sierte die Fortbildung, die über sechs Monate hinweg in der Stadthalle Friedberg stattfand. Im Rahmen von 15 Terminen er- hielten die Teilnehmenden fundierte Kenntnisse, um Brandschutznach- weise und -konzepte zu planen und zu prüfen. Mit dem Zertifikat doku- mentieren sie ihre Qualifikation, die sie zur Erstellung individueller und praxisgerechter Lösungen im Bereich Brandschutz befähigt. Die Ingenieurkammer Hessen und die Ingenieur-Akademie Hessen gratulieren den neuen Fachplanerinnen und Fachplanern Brandschutz herzlich zu ihrem Abschluss. Foto: IngAH Ein erfahrenes Referententeam vermit- telte die Inhalte der Fortbildung. Dipl.- Ing. Oliver Hilla, Prüfsachverständiger für Brandschutz, moderierte die Veran- staltungen und stellte die Verbindung zwischen den verschiedenen Themen- bereichen her. So konnten die Teilneh- merinnen und Teilnehmer die theoreti- schen Grundlagen mit den praktischen Anforderungen verknüpfen. Reihe „Zahlen – Daten – Fakten“ Sehr geehrtes Mitglied, mit der Reihe „Zahlen – Daten – Fakten“ möchte Ihnen die Ingenieurkammer Hessen aktuelles Datenmaterial rund um unseren Berufsstand an die Hand geben, denn für Ingenieure sind Zahlen im Berufsalltag sehr wichtig. Sie helfen nicht nur dabei, den anspruchsvollen fachlichen Aufgaben in den unterschiedlichen Diszipli- nen gerecht zu werden, sondern auch ökonomisch fundierte Entscheidungen zu treffen. Darüber hinaus beinhalten solche Statistiken hilfreiche Informationen über die neuesten Trends und Innovationen im Ingenieur- wie im Bauwesen. In dieser Ausgabe betrachten wir uns die jüngsten Entwicklungen rund um das Bauhaupt- gewerbe in Hessen einmal genauer. Als Ingenieurkammer ist uns über die Jahre hinweg immer deutlicher bewusst geworden, wie hilfreich solche Kennzahlen dabei sind, wenn es darum geht, die Interessen unserer Mitglieder berufspolitisch zu vertreten. Hoffentlich helfen Sie auch Ihnen. Dipl.-Ing. Jürgen Wittig, ÖbVI Vizepräsident 7
Offizielle Kammer-Nachrichten der Ingenieurkammer Hessen Ausgabe 01-02 | 2025 Konjunkturprognose: Umsatz im Bauhauptgewerbe geht auch 2025 zurück Anfang Dezember 2024 hat der Zen- tralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) in Berlin seine Konjunkturpro- gnose und seine aktuelle Mitglieder- umfrage präsentiert. Der Verband rechnet nach einem Umsatzverlust im Bauhauptgewerbe von 4 Prozent 2024 mit einem weiteren Minus von 2,5 Prozent für 2025. Für die Betriebe des Baugewerbes ist das Geschäfts- klima von einer schwachen Auftrags- lage dominiert: Viele können ihre Ka- pazitäten nicht vollständig auslasten, was die Investitionsbereitschaft und Einstellung neuer Mitarbeiter hemmt, so das Ergebnis der halbjährlichen Branchenumfrage. Der Wohnungsbau, eine zentrale Säu- le der Bauwirtschaft, steht vor seiner schwersten Krise seit Jahrzehnten. Die Zielmarke der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr rückt in weite Ferne. Für 2024 rechnete der ZDB nur noch mit 250.000 bis 255.000 Fertigstellungen, ein deutlicher Rückgang gegenüber 294.400 Einheiten im Vorjahr. Die Ursachen sind vielfältig, allem voran gestiegene Bau- und Finan- zierungskosten, eine unstete Förder- politik und komplexe Bauvorschriften hemmen den Wohnungsbau. Beson- ders hart trifft es den Ein- und Zwei- familienhausbau, wo die Zahl der genehmigten Wohneinheiten auf den niedrigsten Stand seit der Wiederver- einigung gefallen ist. Gleichzeitig zeigt sich eine gewisse Stabilisierung auf niedrigem Niveau, die Reichweite der Auftragsbestän- de liegt derzeit bei gut fünf Monaten. ZDB-Präsident Wolfgang Schubert- Raab ist vorsichtig optimistisch: „Das Niveau scheint langsam die Talsohle zu erreichen. Doch die Probleme im Wohnungsbau sind damit keineswegs gelöst.“ 8 Entwicklung Baugenehmigungen und Baufertigstellungen Baufertigstellungen Wohnungsbau brechen 2024/2025 ein Quelle: ZDB-Direkt Erwartungen Geschäftsentwicklung in den folgenden 6 Monaten Quelle: ZDB-Direkt Laut Umfrage sehen dementspre- chend die Unternehmen die aktuelle Geschäftslage im Wohnungsbau kri- tischer als die Aussichten. Während im vergangenen Jahr noch 70 Prozent der Unternehmen negative Erwar- tungen äußerten, liegt der Anteil nun unter 50 Prozent. Die Unternehmens- prognosen sind somit besser als noch vor einem Jahr. Es scheint, das Tal der Krise ist möglicherweise erreicht.
Fachgruppen An dieser Stelle berichten wir regelmäßig aus den Fachgruppensitzungen, um Sie über Neuigkeiten, Vorträge und Entwicklungen zu informieren. Haben Sie Interesse Einladungen zu den Fachgruppensitzungen zu erhalten? Oder hat sich Ihr Themenschwerpunkt verlagert? Im internen Bereich https://ingkh.de/ingkh/login/ können Sie sich zu Fachgruppen an- oder abmelden. Zum internen Bereich Sitzung der Fachgruppe Honorierung, Vergabe und Marketing Am 28. November 2024 kamen die Mitglieder der Fachgruppe Hono- rierung, Vergabe und Marketing zu ihrer letzten Sitzung des Jahres zu- sammen. Neben der Wahl des Vor- sitzenden und seiner Stellvertreter standen unter anderem Neuigkeiten aus der Geschäftsstelle der Inge- nieurkammer Hessen (IngKH) sowie Berichterstattungen zur Honorarord- nung für Architekten und Ingenieure (HOAI) und dem Vergabetransforma- tionsgesetz auf der Tagesordnung. Ein zentraler Punkt der Sitzung war die Wahl des Fachgruppenvorsitzes und der beiden Stellvertreter. In einer offenen Abstimmung bestätigten die Mitglieder die bisherigen Amtsinha- ber einstimmig. Dipl.-Ing. (FH) Armin Uhrig wurde erneut zum Vorsitzen- den gewählt. Auch die Stellvertreter, Dipl.-Ing. (FH) Peter Weis und Dipl.- Ing. (FH) Marc Müller, erhielten volle Zustimmung. Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Pe- ter Starfinger informierte die Teil- nehmer der Fachgruppen-Sitzung über Neuigkeiten aus der Geschäfts- stelle der Ingenieurkammer Hessen. Dabei ging es unter anderem um die Ergebnisse der Vorstandswahl bei der Mitgliederversammlung sowie die HPPVO-Änderung, die eine An- hebung der Altersgrenze von 70 auf 75 Jahren beinhaltet. Dr.-Ing. Erich Rippert informierte die Teilnehmer über die inhaltliche Überarbeitung der HOAI. Im Rahmen eines Sachverständigengutachtens, welches von Prof. Dr.-Ing. Christian Stoy in Auftrag gegeben wurde, wird an einer Erhöhung der Honorarsätze gearbeitet, insbesondere im Bereich der Objektplanung für Gebäude. Diese Anpassungen berücksichtigen steigende Baupreise und Personal- kosten. Dipl.-Ing. (FH) Armin Uhrig stellte die Neuerungen des Vergabetrans- formationspakets vor, das Ende November 2024 vom Bundeskabi- nett beschlossen wurde. Ziel ist es, Nachweispflichten für Unternehmen deutlich zu reduzieren, Nachprü- fungsverfahren zu digitalisieren, bürokratische Hürden abzubauen und Gesamtvergaben zu erleichtern – besonders im Kontext von Infra- struktur-, Transformations- und Ver- teidigungsprojekten. Zum Abschluss berichteten die Mit- glieder über ihre Erfahrungen mit Vergabeverfahren im Zuge der No- vellierung des HVTG. Die Bieterplatt- formen können frei gewählt werden. Dipl.-Ing. (FH) Armin Uhrig (2. v. l.) wurde als Vorsitzender in seinem Amt bestätigt. Auch Dipl.-Ing. (FH) Marc Müller (l.) und Dipl.-Ing. (FH) Peter Weis (3. v. l.) wurden als Stellvertretende Vorsitzende wiedergewählt. Foto: IngKH 9
Offizielle Kammer-Nachrichten der Ingenieurkammer Hessen Ausgabe 01-02 | 2025 Sitzung der Fachgruppe Baulicher Brandschutz In der ersten Sitzung des Jahres er- wartete die Mitglieder der Fachgruppe Baulicher Brandschutz eine volle Ta- gesordnung. Neun Teilnehmer hatten sich vor Ort in der Geschäftsstelle der IngKH eingefunden, während 22 Teil- nehmer via Zoom-Konferenz zuge- schaltet waren. Neben der Themenfindung für den Fachplanertag Brandschutz am 16. Mai 2025, stand vor allem die Wahl eines neuen Vorsitzes im Fokus der Veranstaltung. Die Rolle der Wahllei- tung übernahm die Ansprechpartnerin der Geschäftsstelle, Chantal Stamm, M. BP. Der amtierende Vorsitzende Prof. Dipl.-Ing. Helmut Zeitter stellte sich auch in diesem Jahr wieder zur Wahl. In offener Abstimmung wurde er mit 28 Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen im Amt bestätigt. Änderungen gab es bei den stellvertretenden Vorsitzenden. Dipl.-Ing. (FH) Normaen Metzger und Dipl.-Ing. Horst Haenlein stellten sich nicht zu Wiederwahl auf. Die Funktion der stellvertretenden Vorsitzenden werden Alexander Wohmann, M. Eng. und Christine Schächer, M. Eng. in den kommenden drei Jahren füllen. Beide wurden mit je 28 Ja-Stimmen und drei Enthaltungen ins Amt gewählt. Den zeitlich größten Teil der Sitzung nahm die Planung des Fachplaner- tages Brandschutz am 16. Mai 2025 ein. Die über 30 Teilnehmer brachten zahlreiche potenzielle Themen ein und diskutierten diese ausführlich. Für weitere Themenvorschläge ist die Fachgruppe dennoch offen und dank- bar. Diese können per Mail an Chantal Stamm, M. BP (stamm@ingkh.de) ge- sendet werden. Weitere Tagesordnungspunkte um- fassten die brandschutztechnische Verantwortung von Lex Altstadt, das alternative Rettungswegkonzept ARE- KO und den Ausbau des HBO-Archivs. Für letzteres haben sich bereits einige Freiwillige gemeldet, zusätzliche wer- den weiterhin gesucht. Ein Termin zur Abstimmung des weiteren Vorgehens soll zeitnah folgen. Die Fachgruppe Baulicher Brand- schutz trifft sich in hybrider Form am 9. April 2025 zu ihrer nächsten Sitzung. Chantal Stamm, M. BP., Referentin für Ingenieurwesen (l.), gratulierte Prof. Dipl.-Ing. Helmut Zeitter (2. v. l.) zur Wiederwahl als Vorsitzender der Fachgruppe Baulicher Brandschutz sowie den neuen Stellvertretern Alexander Wohmann, M. Eng. (3. v. l.), und Christine Schächer, M. Eng. (nicht vor Ort anwesend). Foto: IngKH Neuer Mitarbeiter im Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Seit dem 1. Januar 2025 unterstützt Clemens Bernd das Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Inge- nieurkammer Hessen. Nach seinem Bachelorabschluss der Politik- und Geschichtswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz sammelte er zunächst meh- rere Jahre Berufserfahrung als freier Mitarbeiter und Projektmanager beim ZDF und SWR, bevor er ein zweijäh- riges Redaktionsvolontariat bei der VRM (Verlagsgruppe Rhein-Main) in Mainz absolvierte. Dort erhielt er eine umfassende Ausbildung zum Zei- tungs- und Digitalredakteur. Neben dem Verfassen von klassischen Zei- tungsartikeln und der Betreuung der Social-Media-Kanäle des Verlags- hauses wurde er außerdem in der Produktion von Audio- und Bewegt- bildformaten ausgebildet. Nach rund acht Jahren im Journalis- mus freut sich Herr Bernd auf neue Herausforderungen in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Inge- nieurkammer. Die Ingenieurkammer heißt Clemens Bernd herzlich willkommen und freut sich auf die Zusammenarbeit mit ihm 10 im Referat Presse- und Öffentlich- keitsarbeit. Clemens Bernd, B.A. Foto: IngKH
Senkung von Baukosten: Neue Folgekostenabschätzung für Baunormen t k c o S e b o d A : t o o F Die Normung und insbesondere die Kostenauswirkungen der Normung auf das Planen und Bauen waren in den letzten Jahren immer wie- der Gegenstand von Diskussionen. Seitens der Planerinnen und Planer wurden immer wieder überzogene An- forderungen an Normen beklagt, die deren Anwendung in der Praxis er- schwert und den Planungs- und Bau- prozess aufwändiger und damit auch teurer machen. Die Bundesingenieurkammer hatte bereits 2015 im Rahmen der vom da- maligen Bauministerium eingesetzten Baukostensenkungskommission eine verpflichtende Folgenabschätzung für die Kosten des Wohnens für alle Entwürfe von Gesetzen, Verordnun- gen und Normen gefordert. Diese Forderung ist in Umsetzung der Emp- fehlungen der Baukostensenkungs- kommission 2019 im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und mit Mit- teln des Bundesministeriums für Woh- nen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in einem Forschungsvor- haben zur Prüfung der Kostenaus- wirkungen von Baunormen auf den Wohnungsbau und Einsparpotentiale weiter untersucht worden. Die Bun- desingenieurkammer war dabei im Begleitkreis zum Forschungsvorha- ben von Prof. Dr. Christian Stoy ver- treten und hat darauf hingewirkt, dass diese Forderung und die Ergebnisse des Forschungsvorhabens anschlie- ßend sowohl im Bündnis für bezahl- baren Wohnraum und dem Wohngip- fel als auch in der Normungsroadmap Bauwerke des Deutschen Instituts für Normung (DIN) mit aufgenommen wurden. Neuer Prozess zur Folgekostenab- schätzung Nun hat das DIN zum Januar 2025 einen solchen Prozess zur Folge- kostenabschätzung eingeführt. Das BMWSB hat damit die Initiative und Forderungen der am Bau beteilig- ten Kammern und Verbände und die langjährige Forderung der Bundesin- genieurkammer, die Folgekosten von Normen im Geschosswohnungsbau zu begrenzen und so bezahlbaren Wohn- raum zu fördern, unterstützt und um- gesetzt. Schon bei Beginn und auch während eines Normungsprozesses soll künftig der langfristige Nutzen von Normen und die langfristige Kostenauswirkung unter Beachtung aller Rahmenbedin- gungen – beginnend bei der Herstel- lung eines Gebäudes bis hin zu dessen Rückbau und der Wiederverwendung und Aufbereitung von Materialien be- trachtet und transparent bewertet wer- den. Damit sollen künftig überhöhte Anforderungen in Normen, die sich kostensteigernd auf das Bauen aus- wirken können vermieden werden. So funktioniert die Folgekostenbetrachtung: • Die Folgekostenabschätzung bezieht sich auf Normen, die eine direkte Auswirkung auf den Geschosswohnungsbau haben. Während des gesamten Normungsprozesses analysieren Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissen- schaft, öffentlicher Hand und Verbraucherschutz die potenziellen Kosten, die durch die Normen entstehen können. • Folgekosten wie Baunebenkosten, Betriebskosten und Instandsetzungskosten werden dabei genauso berücksichtigt wie mögliche kostensenkende Effekte über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks. • Im Rahmen des Normungsprozesses wird daher nicht nur auf kurzfristige Erstellungskosten abgestellt, betrachtet werden auch der langfristige Nutzen von Normen und die langfristige Kostenauswirkung unter Beachtung aller Rahmen- bedingungen – beginnend bei der Herstellung eines Gebäudes bis hin zu dessen Rückbau und der Wiederverwendung und Aufbereitung von Materialien. • Als weiterer Bestandteil dieses Prozesses wird eine externe, DIN-unabhängige Plausibilitätsprüfung etabliert, bei der die Ergebnisse bewertet und Rückmeldungen an die Normungsgremien gegeben werden. Entsprechende Erkenntnisse fließen dann in die finale Ausarbeitung der Normen ein. 11
Offizielle Kammer-Nachrichten der Ingenieurkammer Hessen Ausgabe 01-02 | 2025 Folgekosten identifizieren und senken Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bau- wesen, zur Einführung der Folgekos- tenabschätzung bei DIN: „Normen beim Bau machen das Leben erst mal einfacher. Da wurde etwas geprüft, be- wertet und kategorisiert. Wenn es al- lerdings zu viele werden, fühlen sich private Bauherren schnell davon über- fordert. Neben unantastbaren Sicher- heitsnormen soll die Folgekostenab- schätzung dabei helfen, klar zu zeigen: Brauche ich das oder nicht? DIN-Nor- men sind Normen, die die Wirtschaft aufstellt, nicht der Staat. Kosten ab- zuschätzen, steigert die Wirtschaft- lichkeit. Wir machen uns jetzt auf den Weg, Bauen anders zu denken, und zwar unter Größen-, Boden-, Klima- und Nachnutzungsaspekten. Das Um- denken wird Zeit benötigen, aber wich- tig dafür sind solche Prüfparameter wie die Folgekostenabschätzung, Rechts- sicherheit durch den Gebäudetyp E und digitale Modelle von Häusern, um die vier Wände den eigenen Lebens- anforderungen anpassen zu können.“ Transparenz über Kosten und Nutzen Daniel Schmidt, Mitglied des Vorstands von DIN, fasst zusammen: „Durch die Folgekostenabschätzung stellen wir sicher, dass mögliche Kostenfolgen bereits während der Normerstellung transparent und ausgewogen berück- sichtigt werden. Unvorhergesehene Kostenbelastungen lassen sich so ver- meiden und gleichzeitig positive Effek- te identifizieren, die Baukosten über den Lebenszyklus eines Gebäudes senken können.“ Bekanntmachung über die Ungültigkeitserklärung von Urkunden und Anerkennungsbescheiden 2025 Folgende durch Verlust abhanden gekommene oder nach Erlöschen der Mitgliedschaft beziehungsweise Eintragung in den Listen und Verzeichnissen der Ingenieurkammer Hessen nicht zurück gegebene Urkunden und Anerkennungsbescheide werden hiermit für ungültig erklärt: Dipl.-Ing. Rainer Kröger Eintragungsurkunde in der Liste der Nachweisberechtigten für Stand- sicherheit vom 05.12.2019 unter der Nr.: St-2813A-IngKH Dipl.-Ing. Rainer Kröger Eintragungsurkunde in der Liste der Nachweisberechtigten für Wärme- schutz vom 11.12.2019 unter der Nr.: W-2331A-IngKH Dipl.-Ing. Rainer Kröger Eintragungsurkunde in der Liste der Nachweisberechtigten für Schall- schutz vom 11.12.2019 unter der Nr.: Sc-1431A-IngKH Dipl.-Ing. Holger Hennig Eintragungsurkunde in der Liste der Nachweisberechtigten für vorbeu- genden Brandschutz vom 07.12.2010 unter der Nr.: B-299A-IngKH Dipl.-Ing. Winfried Löchel Anerkennungsbescheid als Prüfsach- verständiger für Sicherheitsstrom- versorgung mit der Listennummer HPPVO TGA/SS-41. Anerkennungsbescheid als Prüfsach- verständiger für CO-Warnanlagen mit der Listennummer HPPVO TGA/ CO-43. Anerkennungsbescheid als Prüfsach- verständiger für Lüftungsanlagen mit Listennummer HPPVO TGA/LÜ26-. Bekanntmachung über die Verlängerung der öffentlichen Bestellung von Sachverständigen Die Ingenieurkammer gibt die Verlängerung der öffentlichen Bestellungen von folgenden Sachverständigen um weitere fünf Jahre, bis zum 27. November 2029, bekannt: Dipl.-Ing. (FH) Peter Reinwald Sachverständiger für „Schäden an Gebäuden“ 12
Eine Tochter der Ingenieurkammer Hessen Energieeffizienz 1945 27.02.2025 1931 1939 ab 10.03.2025 Online und Wiesbaden Online 20.03.2025 Wiesbaden Erneuerbare Energien im Einsatz für Heizungs- und Lüftungstechnik, incl. Trinkwassererwärmung Fachplaner Energieeffizienz IngKH (Basismodul dena) Dauerhafte und zeitgemäße Fassaden- sanierung- Schäden an Fassaden erkennen, bewerten und beseitigen 8 UE BVB/DENA/NWS 250,-/280,- 120 UE BVB/NWS 2300,-/ 2500,- 8 UE BVB/DENA/NWS 210,-/240,- 1946 26.03.2025 Wiesbaden Heizung, Lüftung, Sanitär 8 UE BVB/DENA/NWS 250,-/280,- 1932 ab 29.04.2025 Wiesbaden Vertiefung Wohngebäude BEG dena (40 UE) 40 UE BVB/DENA/NWS 1440,-/ 1690,- Konstruktiver Ingenieurbau 1986 Online 13.03.2025 Aluminiumkonstruktionen im Bauwesen nach DIN EN 1999 8 UE BVB/NST 210,-/240,- Brandschutz 1975 1962 12.03.2025 ab 13.06.2025 Wiesbaden/ Online Friedberg Recht 1976 20.02.2025 Online 1977 27.03.2025 Online 1943 03.04.2025 Online Brandschutz im Bestand Reihe Fachplaner Brandschutz IngKH 8 UE BVB/NBS 120 UE BVB/NBS 190,-/220,- 3370,-/ 3710,- Die Rechnungsprüfung in der Leistungsphase 8 HOAI – attraktive und rechtssichere Ho- norargestaltung Haftungsfragen im Tunnelbau 4 UE 8 UE 4 UE BVB/NBVO 119.-/139.- BVB/NBVO 210.-/240.- BVB/NBVO 119.-/139.- Bauphysik 1925 1929 26.02.2025 06.03.2025 Online Wiesbaden Schallschutz bei der Gebäudesanierung Schallschutz von Außenbauteilen 8 UE 8 UE BVB/NSC BVB/NSC 210.-/240.- 250.-/280.- Soft Skills 1928 25.02.2025 Online 1891 24.04.2025 Online Zeit- und Arbeitsmanagement für Büro und Home-Office Ergebnisorientierte Verhandlungsführung 8 UE BVB/NBVO 210,-/240,- 8 UE BVB/NBVO 210,-/240,- Fachplanertage IngKH 1971 1974 1972 16.05.2025 05.09.2025 20.11.2025 Friedberg Gießen Online 22. Fachplanertag Brandschutz IngKH 8 UE 20. Fachplanertag Energieeffizienz IngKH 8 UE 4 UE 9. Fachplanertag Barrierefreies Planen und Bauen IngKH BVB/NBS 100,-/150,- BVB/DENA/NWS 100,-/150,- BVB/NBVO 50,-/100,- Preisangaben: Mitglieder / Sonstige Teilnehmer in Euro + MwSt. Informationen zu den Seminaren und Seminarreihen, Termine und Preise sowie Anmeldung unter: www.ingah.de Mit einem Klick auf die Seminarzeile werden sie auf die Seminarseite auf unserer Homepage weitergeleitet. Dieser können sie alle aktuellen Informationen entnehmen und sich dort auch direkt und verbindlich anmelden. 13
Offizielle Kammer-Nachrichten der Ingenieurkammer Hessen Ausgabe 01-02 | 2025 Eine hundertprozentige Tochter der Ingenieurkammer Hessen Lernen Sie unser E-Learning-Angebot kennen und profitieren Sie von den vielen Vorteilen dieser webbasierten Kurse. Sie können sich jederzeit anmelden. Nach der Anmeldung bei der IngAH und der Begleichung der Kursgebühr erhalten Sie Ihre persönlichen Zugangsdaten für den entsprechenden Kurs und eine ausführliche Anleitung zur Bedienung der Lernplattform. Sie sind somit komplett frei wann und wo Sie den Kurs starten wollen. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Kurses erhalten Sie Ihre Teilnahmebestätigung bzw. Ihr Zertifikat. Hier nur eine kleine Auswahl unseres aktuellen Angebotes. E-Learning 323 495 530 jederzeit jederzeit jederzeit Online Online Online 532 531 jederzeit Online jederzeit Online Feuchteschäden an Bauwerken Grundzüge des Nachhaltigen Bauens Wohn- und Nichtwohngebäude nach Gebäudeenergiegesetz Wohngebäude nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) Nichtwohngebäude nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) BVB/NWS 8 UE 8 UE BVB/NWS 120 UE BVB/NWS 80 UE BVB/NWS 170.-/220.- 170.-/220.- 1.380.-/ 1.490.- 990.- 40 UE BVB/NWS 500.-/650.- Preisangaben: Mitglieder / Sonstige Teilnehmer in Euro + MwSt. Informationen zu den Seminaren und Seminarreihen des E-Learning-Angebotes, Termine und Preise sowie Anmeldung unter: www.ingah.de oder den QR-Code rechts. Bei Fragen oder Anregungen kontaktieren Sie uns bitte telefonisch oder per E-Mail. Ingenieur-Akademie Hessen GmbH / Ingenieurkammer Hessen Abraham-Lincoln-Str. 44 | 65189 Wiesbaden | www.ingah.de | E-Mail: info@ingah.de Telefon: 0611-450 438 0 | Fax: 0611-450 438 49 Unsere telefonischen Sprechzeiten: Di. und Fr. 9 bis 12 Uhr | Mo. bis Do. 13 bis 16 Uhr Herausgeber: Ingenieurkammer Hessen Körperschaft des öffentlichen Rechts Abraham-Lincoln-Str. 44 | 65189 Wiesbaden Telefon: 0611-97 45 7-0 | Fax: 0611-97 45 7 -29 E-Mail: info@ingkh.de | Internet: www.ingkh.de Redaktion: Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Peter Starfinger, V.i.S.d.P., Dipl.–Kffr. Bettina Bischof, Dipl.–Kffr. Pia Dick, Chantal Stamm, M.BP., Laura Homberger, MLitt, Clemens Bernd, B.A. Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Auffassung des Herausgebers dar. 14 Impressum Redaktionsschluss: 24.01.2025 Die offiziellen Kammer-Nachrichten der Ingenieurkammer Hessen und alle in ihr veröffentlichten Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Das Veröffentlichungsrecht für die zur Verfügung gestellten Bilder und Zeichnungen ist vom Verfasser einzuholen. Die IngKH bittet darum, Manuskripte an die Redaktion zu senden. Diese behält sich vor, Beiträge zu kürzen und gegebenenfalls um eine Kontaktadresse des Autors zu ergänzen. Redaktionsschluss ist jeweils spätestens fünf Wochen vor dem Erscheinungstermin. Die nächste Ausgabe erscheint am 19. März 2025.