7.4 Zahlen – Daten – Fakten Anstieg von Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr Die Zahl der Regelinsolvenzen in Deutschland stieg im August 2024 um 10,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie Destatis berichtet. Seit Juni 2023 liegt der Anstieg, mit Ausnahme von Juni 2024 (+6,3 %), somit im zweistelligen Bereich. Zu beachten ist, dass Insolvenzanträge oft drei Mo- nate vor der gerichtlichen Entscheidung gestellt werden. Im ersten Halbjahr 2024 wurden 10.702 Unter- nehmensinsolvenzen gemeldet, ein Anstieg von 24,9 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Forderungen der Gläubiger beliefen sich auf rund 32,4 Milliarden Euro, verglichen mit 13,9 Milliar- den Euro im Vorjahr. Pro 10.000 Unternehmen gab es 31,2 Insolvenzen, wobei der Bereich Ver- kehr und Lagerei (Gewerbe der Lagerung von Gütern) mit 60,9 Fällen am stärksten betroffen war, gefolgt vom Baugewerbe (47,4) und sonsti- gen wirtschaftlichen Dienstleistungen (46,8). Die Verbraucherinsolvenzen stiegen im ersten Halb- jahr 2024 um 6,7 % auf 35.371 Fälle. (erschienen in den Kammer-Nachrichten der IngKH, Ausgabe September 2024) Beantragte Regelinsolvenzen (Index 2015 = 100) Quelle: © Statistisches Bundesamt (Destatis), 2024 Inflationsrate in Deutschland im August 2024 erstmals seit März 2021 unter 2 % Mit 1,9 % lag die Inflationsrate in Deutschland im August 2024 das erste Mal seit März 2021 unter zwei Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Juli 2024 sanken die Verbraucherpreise leicht um 0,1 %. Energieprodukte waren im August 2024 um 5,1 % günstiger als im Vorjahresmonat, vor al- lem Kraftstoffe (-6,9 %) und Haushaltsenergie (-3,8 %). Besonders stark sanken die Preise für Brennholz, Holzpellets und andere feste Brenn- stoffe (-13,1 %) sowie für Heizöl (-9,3 %). Nur Fernwärme blieb mit einem Anstieg von 31,1 % wesentlich teurer als im August 2023. Die Lebensmittelpreise verzeichneten im Ver- gleich zum Vorjahresmonat einen Anstieg um 1,5 %. Damit stiegen die Preise für Nahrungsmittel zwar den fünften Monat in Folge, blieben aber niedriger als die Gesamtteuerung. Die Kerninfla- tion (ohne Energie und Lebensmittel) lag bei 2,8 %, etwas niedriger als in den Vormonaten, aber weiterhin deutlich über der Gesamtinflation. Im Vergleich zum August 2023 blieben die Prei- se für Waren im August 2024 stabil (0,0 %), wäh- rend Dienstleistungen mit 3,9 % einen deutlich stärkeren Anstieg verzeichneten. Besonders Versicherungen (+12,6 %) und Gaststätten- dienstleistungen (+6,7 %) wurden teurer. Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember 140