Wittenberger Erklärung

18.10.2024

Ingenieure spielen eine entscheidende Rolle in unserer Gesellschaft. Sie gestalten unsere gebaute Umwelt, entwickeln innovative Technologien und tragen zur Lösung globaler Herausforderungen bei. Dennoch gehören gerade die im Bauwesen tätigen Ingenieure zu den Freiberuflern mit den geringsten Einkommen. Dabei übernehmen sie täglich Verantwortung für das Wohl von Menschen und den Schutz hoher Sachwerte.

Diese Ungleichbehandlung hat erhebliche Auswirkungen auf die Strukturen der deutschen Planungslandschaft. Es mangelt an Fachkräften und der Nachwuchs wählt aufgrund unzureichender Rahmenbedingungen andere Berufsfelder. Zudem geben immer mehr Planungsbüros auf und stehen dem Markt damit nicht mehr zur Verfügung. Um die Attraktivität des Ingenieurberufs zu steigern und den Fachkräftemangel nachhaltig zu bekämpfen, ist es unerlässlich, faire Rahmenbedingungen zu schaffen, die den hohen Wert ingenieurtechnischer Leistungen angemessen widerspiegeln.

Wir fordern daher:

- Angemessene Honorare für qualitätsvolle Planungsleistungen

- Ausschreibungen, die den besonderen Anforderungen von kleinen und mittleren Planungsbüros gerecht werden

- Verlässliche gesetzliche Rahmenbedingungen auf Bundes- und Länderebene, die die Berufsausübung der freiberuflichen Planer fördern und die berufliche Selbst-verwaltung stärken

- Adäquate Fördermaßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Planungs-strukturen

Wir appellieren an die Politik, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, die die faire Honorierung von Ingenieuren sicherstellen sowie gerechte Ausschreibungsprozesse fördern. Nur so können wir gewährleisten, dass auch künftig talentierte Planer zu Innovation und Wohlstand unserer Gesellschaft beitragen.


Wittenberge, 18.10.24

Die Ingenieurkammern der Länder