Auch für den Förderzeitraum 2021/2022 hatte sich der Stiftungsvorstand aus zahlreichen vielversprechenden Kandidatinnen und Kandidaten wieder für zwei Bewerber entschieden, die im Rahmen einer digitalen Feier am 26. Januar 2022 offiziell als Deutschlandstipendiaten der IngSH begrüßt wurden.
Miguel Weiglein Alonso (links im Foto) studiert ab dem Wintersemester 2019/2020 Maschinenbau an der TU Darmstadt. Die Entscheidung fiel dem Deutschspanier leicht, da er schon immer ein großes Interesse an Technik hatte und Zeit seines Lebens wissen wollte, wie verschiedene Dinge genau funktionieren und aufgebaut sind. Zudem reizt ihn die Aufgabe, als Ingenieur Probleme zu lösen und die Zukunft mit Hilfe ingeniöser Einfälle und Forschung mitgestalten zu können. Die Themen Klimawandel, Ressourcenknappheit und Überbevölkerung betrachtet Weiglein Alonso in diesem Zusammenhang als große gesellschaftliche Herausforderungen, deren Lösung von den wegweisenden Einfällen der kommenden Generationen von Ingenieuren abhängen wird. Hierbei kann er auf die vielfältigen Erfahrungen zurückgreifen, die er bislang in seinem Leben gesammelt hat. So ging der heute 21-Jährige nach seinem Abitur beispielsweise ein Jahr lang nach Neuseeland, um dort auf einer Fruchtplantage und in einem Lagerhaus für Gemüse schwere körperliche Arbeit zu verrichten. Später war Weiglein Alonso als Werkstudent bei einem großen renommierten Unternehmen im Bereich Performance Materials tätig und erhielt dort einen Einblick in das klassische Berufsleben mit seinen Strukturen, während ihm ein Industriepraktikum im Metallbau in einer Werkstatt für körperlich und geistig behinderte Menschen nahebrachte, wie man diesen Personen eine Teilhabe am Alltag und der Arbeitswelt ermöglichen kann. Weiglein Alonso war bereits im vergangenen Jahr ein Deutschlandstipendiat. Von der gerade angelaufenen Förderung durch die IngSH erhofft er sich, in seinem künftigen Betätigungsfeld weitere Kontakte knüpfen und sich dank der finanziellen Unterstützung auf sein Studium sowie seine damit verbundenen beruflichen Ziele fokussieren zu können. Zudem möchte er demnächst im Rahmen eines Auslandssemesters in Madrid seine spanischen Wurzeln mütterlicherseits tiefergehender kennenlernen. Neben seiner Leidenschaft für das Ingenieurwesen ist der Maschinenbaustudent in seiner Freizeit ein passionierter Fußballspieler und Wanderer, der im vergangenen Sommer die Zugspitze erklommen hat. Miguel Weiglein Alonso will also in allen Facetten des Lebens hoch hinaus.
Gleiches gilt für Johannes Wilm (rechts im Foto), den zweiten Deutschlandstipendiaten der IngSH. Er befindet sich gerade im zweiten Semester seines Masterstudiums im Elektroingenieurwesen. Der 24-Jährige entschied sich für diesen Werdegang, weil er bereits in der Schule ein großes Interesse an Mathematik und Physik hatte und nach eigener Aussage stark an den technischen Fortschritt glaubt. Aus diesem Grund wollte er etwas Innovatives studieren, das ihm die Chance bietet, Deutschland aktiv mitgestalten zu können. Gerade in Bezug auf die Klimakrise sieht Wilm die Notwendigkeit zur Entwicklung wegweisender technischer Lösungen, um das Leben vieler Menschen entscheidend zu verbessern, und führt als Beispiel den Fortschritt im Bereich Erneuerbare Energien an. Auch er kann bereits einen breiten Erfahrungsschatz vorweisen, der zu seiner Persönlichkeitsentwicklung beigetragen hat: Im Rahmen seines komplett in Eigenregie organisierten und durchgeführten einjährigen Work & Travel-Aufenthaltes in Kanada arbeitete der gebürtige Aschaffenburger unter anderem als Koch in einem Skigebiet nahe Vancouver. Dabei lernte er, mit unbekannten Situationen umzugehen und sich spontan ergebende Möglichkeiten aktiv zu nutzen. Tätigkeiten als Schachlehrer in seinem Heimatverein sowie als Tutor für Halbleiterbauelemente und Allgemeine Informatik an der TU Darmstadt haben bei ihm die Freude an der Wissensvermittlung geweckt und zur Verbesserung seines Präsentations- und Erklärungsstils beigesteuert. Wilm erhofft sich von der Förderung durch die IngSH interessante Einblicke in die Industrie und die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, um die Zeit nach seinem Studium erfolgreich zu gestalten. Dabei dürfte ihm sicherlich auch der Austausch mit anderen internationalen Studenten im Verlauf seines frisch beendeten Auslandssemesters im Bereich Nanotechnologie an einer schwedischen Hochschule zugutekommen. Diese Kontakte haben ihm die Augen für andere Perspektiven geöffnet und die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Denk- und Herangehensweisen gezeigt. Johannes Wilm möchte diese Erfahrungen in seinem künftigen Berufsleben einbringen. Der leidenschaftliche Roundnetspieler und Hobbykoch scheint also nicht nur in Sachen Ingenieurwesen auf den Geschmack gekommen zu sein.